Udmurten

Udmụrten,

 

Wotjaken, Volk in Osteuropa, etwa 740 000, davon 715 000 in Russland, besonders in Udmurtien, kleinere Einheiten in Tatarstan, Baschkirien, Mari El, im Gebiet Kirow, im Ural und in Sibirien, sonst noch in Kasachstan, in der Ukraine, in Usbekistan und Weißrussland. Ihre Sprache, das Udmurtische (Wotjakische) gehört zum permischen Zweig der finnougrischen Sprachen. Nach ihrer Unterwerfung durch die Russen im 16. und 17. Jahrhundert wurde ihnen seit 1721 das orthodoxe Christentum aufgezwungen. Das Weiterleben ursprünglicher Vorstellungen (Schutzgötter, Ahnenkult) führte im 19. Jahrhundert zur Bildung antichristlich orientierter Sekten, die trotz Verfolgung bis heute nachwirken. Weitgehend an die Udmurten angeglichen haben sich die Bessermänen, ein Volk wolgabulgarischer Abstammung im Norden Udmurtiens (etwa 10 000), mit einer eigentümlichen Mischung aus orthodox-christlichen, sunnitisch-islamischen und animistisch-schamanistischen Glaubenselementen.